Jänner, 2022
Veranstaltungsdetails
Musiktheater in sechs Teilen nach Jani Christou von Barblina Meierhans (*1981), Samir Odeh-Tamimi (*1970), Olga Neuwirth (*1968),Beat Furrer (*1954), Younghi Pagh-Paan (*1945), Christian Wolff
Veranstaltungsdetails
Musiktheater in sechs Teilen nach Jani Christou
von Barblina Meierhans (*1981), Samir Odeh-Tamimi (*1970), Olga Neuwirth (*1968),
Beat Furrer (*1954), Younghi Pagh-Paan (*1945), Christian Wolff (*1934)
In Kooperation mit Münchner Biennale und Deutsche Oper Berlin
23., 25., 26. und 27. Jänner, 20:00, Deutsche Oper Berlin, Tischlerei
Tickets: https://deutscheoperberlin.eventim-inhouse.de
Der griechische Komponist Jani Christou (1926–1970) war einer der großen Außenseiter der musikalischen Nachkriegsavantgarde und eine Künstlerpersönlichkeit mit musikalisch-philosophischer Doppelbegabung. Der außerhalb Griechenlands wenig bekannte Künstler arbeitete u.a. mit Elementen der Zwölftonmusik, mit Serialismus und musikalischen Pattern.
Im Zentrum seines Spätwerks steht die von ihm entwickelte so genannte „Metapraxis“. Diese beschreibt eine Art des Komponierens, die Material aus Theater-, Performance- und Installationskunst ebenso integriert wie das Nachdenken über soziale Beziehungen, Ritus, Raum, Zeit und Licht. Christous „Metapraxis“ zielt auf die Entwicklung einer „Metalogik“ der Künste ab und darauf, Kunst als mystisches Ganzes und Welterfahrung zu erleben.
Über 130 zu realisierende Kompositionen skizzierte Christou in seinen letzten Lebensjahren. Nur drei davon hat er vor seinem plötzlichen Tod bei einem Autounfall, 1970, an seinem 44. Geburtstag, ausarbeiten können. Der Großteil dieser visionären Entwurfs war jedoch für knapp 50 Jahre nicht zugänglich und erst jetzt ist es möglich, sie nicht nur zu erforschen, sondern sie zudem zur Grundlage eines neuen Musiktheaters zu machen.
Zusammen mit dem renommierten griechischen Regisseur und Christou-Experten Michael Marmarinos konfrontieren sich sechs Komponist*innen, die zu den profiliertesten Schöpfer*innen aktuellen Musiktheaters zählen, mit Christous Entwürfen. Sie begegnen ihnen mit ihrer eigenen Musiksprache, setzten sich ihnen aus, lassen sich inspirieren und arbeiten sich aus, um mit ihren eigenen Mitteln und ihrer eigenen Idee in die Zukunft fort- und weiterzuschreiben.
Dabei entsteht ein Musiktheater, das archaisches Drama ebenso ist wie soziale Skulptur, das die Mächte des Mythos beschwört um von einer musikalischen Praxis hin den Sprung in, im Sinne Christous, eine „Metapraxis“, in ein metaphysisch Anderes zu schaffen – und ist „Ausbruch aus der Syntax“, Anschlag auf die Logik im Verhältnis des Ausführenden zu seinen eigenen besonderen Ausdrucksmitteln“.
Foto: Thomas Aurin
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Zeit
(Dienstag) 20:00